Stimmt, das habe ich falsch gelesen. Aber jedenfalls war, wenn die Tante des Kindes die Mutter des HH war, das Kind ein Kind aus der Familie.
Aber du hast Recht: das heißt nicht, dass es mit im Haushalt lebte. Insofern Besuchskind, wenn auch vermutlich eher nicht fremd.
Um darauf kurz nochmal einzugehen: Das Kind (in dem Vorfall in Norddeutschland) war 2 Jahre alt. Selbst wenn es regelmäßig aber seiner Geburt einmal die Woche da gewesen sein sollte, war es zum Zeitpunkt des Vorfalls noch nicht allzu lange, als eigenständige, autonome, sich selbst bewegende Person im Haushalt aufgetreten und für manche Hunde ist das oder auch die schaukelnde, eratische, noch rech unkoordinierte Bewegungsweise von Kleinkindern, durchaus ein Problem, selbst wenn sie mit älteren Kindern durchaus vertraut sind oder Babys uninteressant finden.
Unabhängig davon meinte ich mit "nicht verwunderlich" tatsächlich ebenfalls nicht: "Na, dann musste es ja so kommen", sondern nur, dass sich der Vorfall durchaus im Rahmen von Hundeverhalten erklären lässt.
Es gibt ja auch immer wieder - wenn auch zum Glück nicht "jeden Tag" Situationen in der Mehrhundehaltung, wo zwei Hunde in einen Konflikt geraten, und auf einmal stürzt sich das halbe oder ganze restliche Rudel auf den Unterlegenen. tessa hatte mal so eine Episode, wo ein Besuchshund einen Streit anfing, aber Teile ihrer eigenen Hunde mit drauf eingestiegen sind.
(Es gab auch vor Jahren mal einen Vorfall mit mehreren Doggen, wo eine Dogge eine Spaziergängerin angriff und der Rest der eigentlich ins Platz gelegten Hundegruppe aufsprang und das ebenfalls tat - wo sich die Hundehalterin noch über das Opfer geworfen hat und von ihren eigenen Hunden schwer verletzt wurde. Weil da offenbar eine Dynamik entsteht, die für den einzelnen Hund nicht mehr zu stoppen ist.
Nun zeigen Kleinkinder, die etwas nicht wollen, u.U. folgendes Verhalten: Erstmal hinstellen und schreien, und wenn man versucht, sie zum Mitkommen zu bewegen, in die entgegengesetzte Richtung sprinten. Und wenn man sie dann einholt und einfach abschleppt, aus Frust komplett eskalieren. Für den Hund ist das u.U. a) eine Jagdsituation mit schreiendem Opfer - oder eine Maßregelsituation, wie in den oben beschriebenene Fällen. "Der Mensch" sprintet hinter dem kleinen Menschen her und packt ihn, und der Hund
tut das gleiche.
Zum Glück sind die meisten Hunde mit dem normalen Familienalltag so vertraut, dass solche "Missverständnisse" eher nicht vorkommen. Aber im hiesigen Fall war das Kind nur zu Besuch und es waren nichmal die Eltern dabei, die vielleicht auch das Kind besser gelesen hätten.
Zu Freunde vs. Verwandte: Alle meine Freunde sehen deren Freunde und auch deren Kinder deutlich häufiger und regelmäßiger als mich und meine Kinder, einfach, weil ich über 300 km weit weg wohne. Und ich hatte zumindest früher Freundinnen, die habe ich deutlich häufiger gesehen als meine eigene Verwandtschaft. Das sagt also nicht unbedingt etwas über den Vertrautheitsgrad des Hundes mit den Personen aus.
Ich denke,
@Crabat hat Recht und die Hunde (in Italien) waren einfach grundsätzlich für Besucher gefährlich und hätten gar nicht draußen sein sollen.
Ich könnte mir die Fixierung auf's Kind so erklären, dass der Mann das Kind erst auf den Arm genommen hat, als er sah, dass die Hunde draußen waren - dadurch wurden sie evtl. drauf aufmerksam, dass da was war?